Sonntag, 28. Februar 2010

2 Monate in Franz Josef: ein Rückblick


Ja, wir haben es überlebt – ganze zweieinhalb Monate in Franz Josef! Bis zum Ende haben wir die Tage gezählt! Eigentlich wollten wir ja viele Ausflüge unternehmen, doch irgendwie blieb diese Idee auf der Strecke. Nun gut, es gibt da einen desaströsen Trip nach Greymouth, den wir uns wirklich hätten ersparen können. Wir hatten ja gehofft, dort einige Besorgungen erledigen zu können, aber nichts da. Greymouths Innenstadt verfügt über weniger Geschäfte als meine Heimatstadt Stendal und das will schon etwas heißen. Letzten Endes haben wir uns nur mit vielen Lebensmitteln eingedeckt. Ein anderes Mal sind wir nach Okarito zum Strand gefahren. Dieser Ausflug hat nicht mal eine Stunde gedauert: 25 Minuten hin, 5 Minuten am Strand und 25 Minuten wieder zurück. Zum Matheson See haben wir es sogar zweimal geschafft, danach haben wir die Idee mit den Ausflügen jedoch ganz aufgegeben und sind an unserem freien Tag lieber Cocktails trinken gegangen.

Der Strand bei Okarito

Wo bleiben unsere Cocktails?!

Mehr davon!

Ich glaube, er hat jetzt genug getrunken.

Die Couch ist viel bequemer!

Im Restaurant war wochenlang manchmal die Hölle los. Die Leute haben uns regelrecht die Bude eingerannt und ich hätte fünf Sachen auf einmal erledigen können. Auch wenn alles schief ging und das Restaurant im Chaos versank, hat June, die Managerin, Haltung bewahrt und einfach gelacht. In Zukunft werde ich das genauso machen und nicht in Tränen ausbrechen, wie das eine und einzige Mal als die Gäste schon Schlange standen, ich einige Bestellungen durcheinander brachte und die Köche mich daraufhin angemotzt haben. Ausgerechnet an dem Tag musste Sebastian seinen Probetag im Alice May haben. Für einen kurzen Moment hat er nämlich überlegt, sich auch noch einen zweiten Job zuzulegen, aber nach seinen sieben Horrorstunden in der Küche, dachte er sich, dass er sich das nicht antun muss. Die Gäste waren zum größten Teil echt nett und die weniger netten habe ich einfach ignoriert. Und auch wenn mir der Job an sich Spaß gemacht hat, hoffe ich doch, dass meine Kellnertage von nun an für immer vorbei sind.


Mein Auto hat gleich nach meiner Ankunft hier eine neue Scheibe bekommen. Richard war so liebenswürdig, mir eine Scheibe zu besorgen und sie auch gleich einzubauen. Im Februar habe ich es dann an drei argentinische Mädchen verkauft, da ich und Sebastian den Rest unseres Aufenthaltes in Neuseeland wieder zusammen reisen wollen, aber ja nur ein Auto dafür benötigen. Tja, sein Auto ist eben größer als meines und man kann darin schlafen … da musste mein Auto eben dran glauben. Mein erstes eigenes Auto, es fehlt mir!

Hoffentlich passen die neuen Besitzer gut auf es auf!

Und was das Putzen im Motel betrifft, Mann, bin ich froh, dass das geschafft ist! Und Möbel aus Glas kommen mir nicht in meine Wohnung. Viel zu umständlich und unpraktisch! Ich werde mir auch nie eine Dusche mit Glaswänden oder Spülen aus Edelstahl zulegen. Furchtbar! Stühle mit Lederbezug sehen zwar schick aus, taugen aber auch nicht wirklich für den täglichen Gebrauch, es sei denn man geht sehr achtsam mit seinen Möbeln um. Da Anne und Richard mit unserer Arbeit zufrieden waren, bestellen sie, nett wie sie sind, am vorletzten Tag noch einmal Essen für uns und jeder erhält einen Umschlag mit einer Prämie drin.

Die Gläser müssen natürlich poliert werden.

Sebastian ist heute die Bettenfee.

Puh, ist das anstrengend!

Fertig!

Die alte & die neue Crew


Und nun? Sebastian und ich werden morgen unsere letzte Reise in Neuseeland antreten. Um unser schwer verdientes Geld nicht gleich alles wieder auf den Kopf zu hauen, haben wir vor, im Auto zu übernachten und wollen vorzugsweise Campingplätze anzusteuern. Mal sehen, wie lange wir durchhalten, zumal der Wetterbericht für die nächsten Tage nur Regen vorhergesagt hat. Ansonsten sehen unsere Pläne wie folgt aus: in Queenstown und Dunedin wollen wir die Geschäfte stürmen, in den Catlins am Strand liegen, am Tekapo See schöne Fotos schießen, in Oamaru noch einmal Pinguine beobachten und in Hopewell uns von der langen Strecke erholen, bevor wir auf die Nordinsel zurückkehren.