Donnerstag, 29. Oktober 2009

Faulenzen in Raglan

Bevor wir nach Raglan, unserem nächsten Zielort düsen, lassen Matthias und Sebastian es sich nicht nehmen, sich in einen riesigen, mit Wasser gefüllten Plastikball zu begeben und sich damit anschließend einen Hügel herunterzustürzen. Diesen Spaßsport, auch "Zorbing" genannt, kann man nämlich in Rotoruas Agrodome Adventure Park nachgehen. Die Jungs sind aber nicht wirklich davon begeistert, ein einfacher Schlitten hätte es wohl auch getan.


In Raglan erwarten uns Sonnenschein, Strand und braun gebrannte, durchtrainierte Oberkörper. An der Westküste gelegen, handelt es sich bei dem Hafenstädtchen Raglan nämlich um ein kleines Paradies für Surfer.

Raglans Strand

Die "Raglan Backpackers & Waterfront Lodge" kann ich nur empfehlen.


Die Hängematten und gemütliche Atmosphäre des Hostels laden buchstäblich zum Faulenzen, Lesen und Nichtstun ein. Und genau nichts anderes habe ich an den letzten Tagen gemacht. Am Sonntag schnappe ich mir ein Fahrrad, um damit zur Bucht der Wale zu radeln. Leider komme ich nicht weit, da die hügelige Straße ein unüberwindbares Hindernis für mich darstellt. Immerhin schaffe ich es, bis zum Ngarunui Strand zu gelangen, worauf ich sehr stolz bin! Da ich kein Schloss bei mir habe, schleppe ich das Fahrrad mit zum Strand und versuche so auszusehen, als wäre das die normalste Sache der Welt.


Raglans Hauptstrasse

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Das Wai-O-Tapu Thermalwunderland



Rotorua kann nicht nur mit einem sondern vielen Geothermalfeldern aufwarten. Auf Sebastians Empfehlung hin, entscheiden Matthias und ich uns für das Wai-O-Tapu Thermalwunderland, welches ungefähr 30 Kilometer von der Stadt entfernt liegt. Etwas hektisch brechen wir am Morgen auf, da wir nicht den Ausbruch des Geysirs "Lady Knox" um 10:30 Uhr verpassen wollen. Jeden Tag wird der Geysir nämlich mithilfe eines Stücks Seife zum Leben erweckt.



Im Park bestaunen wir qualmende Felsen, kochende Schlammfelder, vielfarbige Teiche und Bassins, die die Färbung der in ihnen gelösten Chemikalien angenommen haben. So leuchten die schwefeligen Seen gelb, die mit Arsen angereicherten grün und die mit Manganvorkommen violett. Chemieunterricht zum Anfassen! Als wir den ganzen Park abgelaufen haben, sind wir allerdings froh, den nach faulen Eiern stinkenden Geruch, der in der Luft haengt, entfliehen zu können.



Mittwoch, 21. Oktober 2009

Rotorua


Am Morgen nach unserer Durchquerung des Tongariro Nationalparks spüre ich schon beim ersten Augenaufschlag den Muskelkater, der meine Beine fest im Griff hat. Nur mit Mühe und Not schaffe ich es, mich aus dem Bett zu hieven und zum Bad zu humpeln. Oh je, die nächsten Tage können ja heiter werden. Doch wir sind ja hart im Nehmen, einen Ruhetag brauchen wir nicht. Unser nächstes Ziel lautet Rotorua, die Stadt, die für ihre heißen Quellen, zahlreichen Schlammtümpel und Geysire weltberühmt ist.

Die Huka-Wasserfälle

Unterwegs halten wir in Taupo bei den Huka-Wasserfällen an. Dadurch dass sich das Wasser des Waikato-Flusses durch eine enge Passage quetschen muss, trudelt es besonders turbulent und wellenreich seinen Weg. Ich bin vor allem von der blaugrünen Farbe des Wassers begeistert.


Rotorua kann auf eine weit zurückreichende Geschichte stolz sein. Die heißen Quellen zu schätzen wissend, siedelte sich hier der Stamm der Arawa bereits im 14. Jahrhundert an. Die europäischen Einwanderer folgten im 19. Jahrhundert und im Laufe der Zeit zog Rotorua mehr und mehr Touristen an, die einen Blick auf das achte Weltwunder, die Sinterfelder "Pink and White Terraces", werfen wollten. Schon damals wussten die Maori eben, wie sie die hydrothermischen Aktivitäten des Ortes gewinnbringend an den Mann bringen konnten, und Rotorua avancierte in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zur ersten Touristenattraktion Neuseelands.

Rotoruas Museum

Nachdem wir unsere Sachen ins „Funky Green Voyager Backpacker„ gebracht haben, kaufen wir zunächst einmal den örtlichen Supermarkt leer, bevor Matthias und ich zum Kuriau-Park trotten. Hier kann man sich nämlich auch schon dampfende Schlammtümpel ankucken und man muss nicht mal Eintritt dafür bezahlen.

Ein Schlammbad gefällig?

Dienstag, 20. Oktober 2009

Der Vulkan ruft


Die Hauptattraktion des Tongariro National Parks bilden die drei Vulkane Ruapehu (2797 m), sein kleinerer Bruder Tongariro (1968) und der zwischen den beiden eingeklemmte Ngauruhoe (2287 m). Laut unseren Reiseführern gilt, wie gesagt, die Durchquerung der Vulkane als beste Tageswanderung, die Neuseeland zu bieten hat. Das mag schon sein. Zwischen den Bergen Tongariro und Ngauruhoe verlaufend, führt der Weg an erstarrten Lavaströmen, erloschenen Vulkankratern, dampfenden Quellen und smaragdgrünen Seen vorbei. Im Sommer zieht das "Tongariro Crossing" Tausende von Menschen an. An unserem auserwählten Tag laufen uns nur fünf andere Wanderer über den Weg.

Wo sind denn nun die berühmten Vulkane?

Um den Sonnenaufgang zwischen den Bergen zu erwischen, werfen unsere Wecker uns schon gaaanz früh aus dem Bett und bereits gegen halb sechs stehen wir, mit klappernden Zähnen, am Ausgangspunkt der Wanderung. Von der Sonne ist weit und breit nichts zu sehen, im Gegenteil fette Wolken bevölkern den Himmel und dichter Nebel verdeckt die Berge. Außerdem nieselt es. Missmutig setzen wir uns wieder in mein Auto und beschließen, ein wenig zu warten. Sebastian und Babette schlafen sofort wieder ein. Um sie nicht wieder aufzuwecken, traue ich mich nicht, auch nur einen Mucks von mir zu geben. Nach einer halben Stunde habe ich genug vom Warten. Im Auto kann ich nicht schlafen und ich will zurück in mein warmes Bett! Also brettern wir wieder zum Hostel. Um 11 Uhr wollen wir einen zweiten Versuch starten.
Gerade als ich eingenickt bin, hämmert Ian, der Hostelbesitzer, mit den Worten "die Sonne scheint" an unsere Türen. Grummelig und verschlafen taumeln wir zu unseren Autos und pesen auf ein Neues zum Nationalpark. Natürlich hat sich die Sonne, bis wir die Berge erreicht haben, längst verpieselt. Auf dem Parkplatz steht einsam ein anderes Auto, ansonsten ist weit und breit kein Gleichgesinnter in Sicht. Das Wetter hat sich nicht wirklich verbessert, aber einen dritten Versuch würden wir bestimmt nicht wagen. Da wußte ich ja nicht, was uns in den Bergen erwartet.

Keine Steigung, das gefällt mir!

Vor uns liegen 19,4 Kilometer und hoch motiviert marschieren wir los. Als wir vielleicht eine Stunde gelaufen sind, fängt es ordentlich zu Schütten an. Babette ist mit Regenjacke und -hose, sowie schnell trocknender Kleidung für diesen Fall bestens ausgerüstet. Ich habe immerhin meine für wenig Geld erstandenen Wanderschuhe angezogen und meine Wintermütze eingepackt. Für meine Handschuhe war kein Platz mehr in meinem Reiserucksack, wenigstens hält meine Winterjacke tapfer durch und ist nicht sofort komplett durchgeweicht.

Hoch oben in den Bergen

Als es immer steiler hinauf geht, kommen uns zwei Wanderer entgegen, die aufgrund eines Schneesturms, der oben zwischen den Bergen toben soll, lieber umgekehrt sind. So leicht lassen wir uns jedoch nicht von unserem Vorhaben abbringen und laufen unbeirrt weiter. Als wir die besagte Stelle erreichen, weht tatsächlich ein eisiger Wind und dicke Schneeflocken versperren uns die Sicht. Der Boden hat sich hier zu Matsch verwandelt und ich bin froh, dass meine Schuhe ihr Versprechen halten und meine Füße trocken bleiben. Sebastian hat sein zusätzlich eingepacktes Paar Socken als Handschuhe umfunktioniert, damit seine Hände nicht so frieren.

Die Socken gehen auch als Handschuhe durch.

Schlimmer wird es hoffentlich nicht mehr.

Brenzlig wird es, als der Weg uns an einem Krater vorbeiführt: der Pfad ist so schmal, dass man ihn kaum erkennt, rechts bieten vereiste Felswände kaum Möglichkeiten, sich festzuhalten, und links lauert der tiefe Abgrund – nur nicht nach unten kucken und sich langsam weiter vorkämpfen! Ich fange an, an dem Verstand der vielen anderen Besucher zu zweifeln, da ich mir nicht vorstellen kann, dass hier oben niemals etwas passiert und alle anderen Wanderfans dieses Bergstück unbeschadet überstehen. Der Abstieg zu den Emerald Lakes, die türkisblau glitzern, setzt dem Ganzen noch die Krone auf: mehr schlecht als recht schlittern und rutschen wir den Bergkamm herunter, von Wandern kann keine Rede mehr sein. Zudem werden wir mit scharfen Hagelkörnern bombardiert, aber umkehren können wir nun auch nicht mehr, sonst passiert vielleicht wirklich noch ein Unglück.

Hilfe, holt mich hier raus!

Ein Emerald Lake

Eine Rutschpartie ist doch lustig!

Langsam werden der Pfad und das Wetter wieder freundlicher. Das letzte und längste Stück führt über mit goldgelben Grasbüscheln bewachsene Hänge zu einer Hütte, in der wir eine Pause einlegen. Babette und Sebastian versuchen, den Gasofen in Gang zu setzen. Leider scheitern sie und, am ganzen Körper bibbernd, essen wir unseren letzten Proviant auf. Da der Weg über und über mit hinterhältigen, tiefen Schneefeldern gepflastert und Schnee in meine Schuhe gelangt ist, fühlen sich meine Füße inzwischen wie Eisklötze an und meine durchnäßte Jacke hält mich schon lange nicht mehr warm. Ich habe die Nase voll und will nicht mehr! Aber es hilft ja nichts und vor uns liegen immer noch einige Kilometer.
Sebastian kämpft derweil an einer anderen Front. Während er beim Anstieg wie das rosafarbene Duracellhäschen unsere kleine Gruppe angeführt bzw. uns beinahe davongestürmt ist, machen ihm nun seine Knie zu schaffen und der mit Treppen überhäufte Weg läßt den Rückweg zur Qual werden. Wir sind sooooo froh, als wir endlich den Parkplatz erreichen und ich nehme mir fest vor, nie wieder, komme, was wolle, wandern zu gehen!

Die Sonne scheint mal zur Abwechslung!

Immer noch kein Ende in Sicht.

Wir haben genug!

Montag, 19. Oktober 2009

Eine neue Staatsbürgerschaft gefällig?


Unwissend und blauäugig steuern wir heute unser nächstes Ziel an: den Tongariro National Park, dessen Wanderungen von vielen Reiseführern in den höchsten Tönen gelobt werden. Damit uns unterwegs nicht langweilig wird, entschließen wir uns, den "Forgotten World Highway" entlangzufahren. In dem 30-Seelen-Ort Whangamomona legen wir eine Pause ein. Am 28. Oktober 1989 rief das kleine Nest eine Republik aus, nachdem die Regierung eine Gemeindereform durchgeführt hatte und Whangamomona fortan mit der gegnerischen Mannschaft aus dem Nachbardorf ein Rugby-Team bilden sollte. Für die Bewohner unvorstellbar! Daher kann man sich heutzutage im 1911 eröffneten Stadthotel nicht nur einen Kaffee genehmigen, sondern auch Staatsbürger der Republik werden und seinen Reisepass abstempeln lassen. Sebastian und Matthias sind jetzt für 10 Jahre stolze Angehörige von Whangamomona, ich dagegen passe, weil ich zu faul bin, meinen Reisepass im Auto herauszukramen.


Unser Lager schlagen wir dieses Mal in Turangis "A Plus Lodge" auf. Für unschlagbare 23 Dollar pro Nacht beziehe ich mein Zimmer, das einen Schrank, ein Waschbecken und einen Stuhl besitzt. Und das alles für mich allein! Ein Doppelzimmer ist sogar für einen Dollar weniger zu haben (normalerweise kostet ein Einzelzimmer um die 50 Dollar und ein Doppelzimmer 30 Dollar pro Person). Abends kommen wir mit Babette, einer Landesgenossin, ins Gespräch, die ebenso das Tongariro Crossing angehen möchte. Nett wie wir sind, darf sie morgen bei uns mitfahren.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Mt. Taranaki

Auch wenn der Bungalow geradezu zum Faulenzen einlädt, wollen wir natürlich etwas vom Mt. Taranaki sehen. Den Mittelpunkt der gleichnamigen Halbinsel darstellend, überwacht der 2518 Meter hohe, erloschende Vulkan mit seinem schneebedeckten Gipfel die Küste. Laut einer Legende der Maoris verschlug es den Berghalbgott Taranaki hierher, nachdem er von der Gesellschaft der anderen Berge im Zentrum der Nordinsel genug hatte. Insgesamt führen drei Straßen den Berg hinauf und bilden die Ausgangspunkte für viele Wanderungen. Unser erstes Ziel ist der "North Egmont", von wo aus wir eine kleine Wanderung, die durch ein verstecktes Tal führen soll, unternehmen wollen. Nach wenigen Schritten kehren wir allerdings wieder um, da es, erstens, regnet; zweitens, der Bodenhttp://www.blogger.com/img/blank.gif schon ganz aufgeweicht ist; und, drittens, Sebastian seine Jacke vergessen hat.

Das Wetter könnte echt schöner sein!


An unserem nächsten Ziel, dem "East Egmont Plateau", erwartet uns ein eisiger Wind und dicke Nebelschwaden. So treten wir auch hier bereits nach wenigen Minuten wieder den Rückweg an und brettern auf dem Surf Highway, welcher um den Berg herumführt, zum Cape Egmont. Trotz seines Namens bekommen wir von Stränden und braungebrannten Surfern nichts zu sehen. Die zum Leuchtturm führende Strasse verpassen wir natürlich, weil uns kein Schild den Weg weist, und landen stattdessen an einem steinigen Strand.
Immerhin geben die Wolken einen Blick auf den majestätischen Berg frei und eifrig knipsen wir eine Reihe von Fotos, bevor wir uns wieder in mein Auto schwingen. Als wir nach hundert Metern noch ein Foto schießen wollen, kann Sebastian seine Kamera nicht mehr finden und ich sehe uns schon, wie wir akribisch jeden Zentimeter der Grasbüschel nach dem Fotoapparat durchkämmen. Doch das Glück ist uns hold, als wir ein kleines Stück zurückgefahren sind, entdeckt Sebastian seinen Fotoapparat, der am Straßenrand liegt. Er hatte ihn aufs Autodach gelegt, dann aber vergessen. Ausnahmsweise bin ich mal nicht drüber gefahren und auch den Sturz scheint die Kamera unbeschadet überstanden zu haben.

Der Leuchtturm vom Cape Egmont

Auf dem Heimweg halten wir noch bei einem kleinen See an. Inzwischen verdeckt kein Wölkchen mehr den Berg und wir ärgern uns ein wenig, dass wir nicht gleich zum See gefahren und ein Picknick veranstaltet haben, anstatt den ganzen Tag mehr oder weniger im Auto zu verbringen.

Samstag, 17. Oktober 2009

Von Feuchttüchern und verstopften Toiletten

Mt. Taranaki, der zweithöchste Vulkan der Nordinsel

Nachdem wir gestern einen Ruhe- und Gammeltag eingelegt haben, steuern wir heute unser nächstes Etappenziel, die Taranaki Halbinsel, an. Simone hat uns leider schon wieder verlassen, weil sie lieber die Südinsel erkunden möchte. Sebastian lässt Matthias gnädigerweise hinter das Steuer seines Vans und ich versuche, ohne einen Kartenleser an meiner Seite, den beiden zu folgen und nicht den Anschluss zu verlieren. Auf halber Strecke verdunkelt sich der Himmel mehr und mehr und ein Unwetter bricht über uns herein. Mir bleibt fast das Herz stehen, als Matthias mitten auf der überfluteten Autobahn eine Vollbremsung hinlegt. Puh, die Autos hinter mir, kommen, zum Glück, auch rechtzeitig zum Stehen und ich bin mehr als froh, als wir am späten Nachmittag unsere neue Bleibe, einen kleinen Bungalow am Fuße des Vulkans Taranaki, heile und in einem Stück erreichen.

Für die nächsten zwei Tage, unser neues Heim, tierischer Nachbar inklusive

Unsere neue Unterkunft erweist sich als echter Glücksgriff. Bestehend aus zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer mit Küchenbereich und einem Bad, verfügt das kleine Häuschen zudem über einen Kamin, einer funktionierenden Waschmaschine, einem Fernseher und einer Badewanne mit Sternenblick!

Schade, dass es noch zu kalt ist, sonst könnte ich ein Bad unter dem Sternenhimmel nehmen.

Während Sebastian und ich uns über diese Annehmlichkeiten freuen, löst die Toilette bei Matthias jedoch eine schlimme Krise aus. Bei der besagten Toilette handelt es sich nämlich um eine Öko-Konstruktion mit sehr schmalen Rohren und dem Hinweis, dass sie bei unsachmäßigen Gebrauch schnell verstopfe. Natürlich verträgt sie Matthias' viele Feuchttücher nicht und es kommt, wie es kommen muss: am zweiten Abend haben wir den Salat und es geht nichts mehr! Da wir keinen Pümpel zur Hand haben, versuchen Sebastian und ich der Verstopfung zunächst mit einem Stock und dann mit einer Grillzange den Garaus zu machen, während Matthias, seine Unschuld beteuernd, unbeteiligt auf der Couch sitzt. Als wir am nächsten Morgen überlegen, noch einen Tag länger zu bleiben, geht Matthias jedoch sofort auf die Barrikaden. Ohne feuchttücherschluckende Toiletten kann und will er nicht leben!

Hier lässt es sich aushalten.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Cape Palliser

Der Cape Palliser Leuchturm

Da wir bereits alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Wellington abgeklappert haben, wollen wir nicht noch einmal in die Stadt gondeln und stattdessen zum Cape Palliser fahren. Benannt nach Sir Hugh Palliser, James Cooks Mentor, bildet das Kap den südlichsten Punkt der Nordinsel und liegt an einer einsamen, von Pelzrobben bevölkerten Küste. Der gleichnamige, hundert Jahre alte Leuchtturm, der auf einem Hügel über die Robben trohnt, wies früher den Seefahrern den Weg. Hat man erst einmal die etwa 250 Stufen zum Leuchtturm erklommen, kann man sich über einen schönen Ausblick erfreuen.

Eine Pelzrobbe, zwischen den Felsen versteckt.

Ganz schön hoch!

Das Kap

Mittwoch, 14. Oktober 2009

2. Tag in Wellington


Bei unserer Entdeckungstour durch Wellington darf natürlich auch ein Besuch im Te Papa, Neuseelands Nationalmuseum, nicht fehlen. Hoch gelobt und oft gepriesen bin ich auf das Museum echt gespannt, obwohl sie mich als Praktikantin nicht haben wollten. Das für 347 Millionen neuseeländische Dollar errichtete Gebäude zieht seit 1998 jedes Jahr Tausende von Besuchern an und widmet sich auf mehreren Etagen Neuseelands Entstehungsgeschichte, Vergangenheit, Naturwelt, Kunst und seinen Bewohnern.


Den ganzen Tag haben wir für den Museumsbesuch eingeplant, nach vier Stunden sind wir jedoch bereits fertig und beschließen gleich noch, einen Abstecher zu Wellingtons anderem Wahrzeichen, dem "Beehive", welches wie ein Bienenstock aussieht, und den Regierungsgebäuden zu machen. Auf dem Weg dorthin biegen wir heute nicht falsch ab und schlendern im Gegensatz zu gestern die Haupteinkaufsstraße entlang, an deren Ende sich laut Stadtplan die Arbeitsorte der Minister befinden sollten. Wir können zunächst jedoch nichts erkennen und kucken etwas ratlos in die Gegend, wobei direkt vor unser Nase auf der rechten Seite das alte Regierungsgebäude, welches inzwischen die juristische Fakultät der Victoria Universität beherbergt, und auf der linken das Beehive steht. OK, das Beehive können wir gerade noch so erkennen, als wir uns weiter vorwagen (inzwischen hat es nämlich angefangen, in Strömen zu gießen) aber dass es sich bei dem Fakultätshaus um das alte Parliamentsgebäude handelt, kapieren wir erst, als wir zuerst den Bahnhof für das gesuchte Objekt halten, dann einmal um das Haus herumwandern und letzten Endes eine Passantin nach dem Weg fragen. Dümmer geht's, glaub' ich, nimmer.

Da ist es: das Beehive, hier sind das Kabinett und die Minister untergebracht

Ein weiteres Regierungsgebäude

Die juristische Fakultät der Victoria Universität

Es regnet, das ist nicht schön!