Mittwoch, 2. Dezember 2009

Letzte Reisestation: Christchurch




Auf Stefans Wunsch hin quartieren wir uns in Christchurch in das "Jailhouse" Hostel, eine in einem alten Gefängnis untergebrachte Jugendherberge, ein. Nachdem wir uns in unserer Zelle eingerichtet haben, laufen wir zur "Dux de Lux" Bar beim Arts Centre und zischen mit Sebastian ein Bierchen. Matthias haben wir leider um ein Haar verpasst, der macht zur Zeit San Francisco unsicher und fährt mit dem Cable Car in der Stadt umher.

Matthias vor der Golden Gate Bridge

Christchurch


Christchurchs Entwicklung wurde maßgebend von der anglikanischen Kirche gesteuert. 1850 förderte sie gezielt die Ansiedlung des englischen Adels, indem sie den blaublütigen Einwanderern fruchtbares Ackerland vermachten. Die Stadt sollte Englands Klassengesellschaft auch im Südpazifik aufleben lassen und nicht einfach nur einen kolonialen Posten auf der Landkarte markieren. Kein Wunder, dass Christchurch mit einer solchen Vergangenheit als englischste Stadt Neuseelands gilt. Eine Vielzahl von den im 19. Jahrhundert errichteten Gebäuden, allen voran Christchurchs bekannte Kathedrale, die Canterbury Universität, welche heutzutage das Kunstzentrum beherbergt, und das Christ's College, eine Eliteschule für Jungen wohlhabender Eltern, zeugen von den englischen Wurzeln.

Der beeindruckende Turm der Kathedrale

Das Arts Centre a.b.a die alte Canterbury Universität

Christchurchs moderne Kunstgalerie

1905 mussten Christchurchs Bewohner nicht mehr zu Fuß gehen sondern konnten sich von der Straßenbahn umher kutschieren lassen. 50 Jahre später wurde der Betrieb zwar schon wieder eingestellt, heute jedoch können Touristen und Besucher die Innenstadt mithilfe der restaurierten Wagen erkunden. Dies machen wir gleich als erstes am Dienstagmorgen. Nach einem Streifzug durch die Christchurch Art Gallery besteigen wir den 63 m hohen Turm der Kathedrale und ruhen uns danach ein wenig bei Sebastian aus. Nachdem Matthias ihn einfach in Christchurch zurück gelassen hat und er verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Bleibe Christchurchs Hostels vergebens abklapperte, fand er Unterschlupf bei dem netten Reuben, der zufällig zum gleichen Zeitpunkt einen Mitbewohner suchte. Nun muss er nicht mehr in einem grausigen Hostel wohnen, sondern besitzt ein eigenes Zimmer ganz für sich allein, ganz zu schweigen von dem Bad, der Küche und dem Fernseher, Glück muss man haben! Ich muss mich auch entscheiden, wie es weitergehen soll. Unser gemeinsamer Urlaub neigt sich mit großem Schritten dem Ende zu. Aber ich habe mich entschlossen, mein Visum voll auszunutzen und nicht mit Stefan zurück zu fliegen, auch wenn ich mein eigentliches Vorhaben – Berufserfahrung sammeln – nicht bewerkstelligen konnte und das wohl auch nichts mehr werden wird.

Christchurchs Tram

Da die Antarktis praktisch um die Ecke liegt, verwalten Neuseeland, Italien und die USA von hieraus ihre Expeditionen zu dem Eiskontinent. Das International Antarctic Centre stellt die Arbeit der Forscher vor und bringt seinen Besuchern die fröstelnde Welt des siebten Kontinents näher. Am Dienstagmorgen bringen wir zunächst meine Sachen zu Sebastians Wohnung, bevor wir zum Flughafen aufbrechen und die restliche Zeit vor unserem Flug nach Auckland im Antarctic Centre totschlagen.

Im Antarctic Centre herrschen eisige Temperaturen.

Gehandicapte Pinguine, die im Antarctic Centre ein neues Zuhause gefunden haben.


Auf nach Auckland

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