Freitag, 20. November 2009

Willkommen im Goldgräberland

Mt. Cook & seine BerggesellenNachdem wir bei Fox Glacier den Matheson-See, in dem sich der majestätischen Mt. Cook, Neuseelands höchster Berg, mit seinen mächtigen Gesellen spiegelt, umrandet und ehrfürchtig vor der beeindruckenden Bergkulisse gestanden haben, setzen wir unsere Reise in den Süden fort. Eine Nacht verbringen wir in Wanaka, bevor es weiter nach Arrowtown und Queenstown geht. Lust auf Bungee-Jumping, Rafting, Skifahren, Fallschirmspringen oder Drachenfliegen? In Queenstown alles kein Problem. Eigentlich wollte ich mir das als Paradies für adrenalinsüchtige Rucksacktouristen verschriene Queenstown gänzlich ersparen, aber da es gewissermaßen auf dem Weg liegt, können wir ja mal dort vorbei schauen. Nur übernachten wollen wir dort nicht, aus Angst vor lauten, trinkfreudigen Partytieren, stattdessen haben wir uns ein nettes Hostel in Arrowtown, welches nur einen Steinwurf von Neuseelands „Spaßhauptstadt“ entfernt liegt, ausgesucht.

Da wir vom Tag und der Autofahrt geschafft sind, hauen wir uns am Abend einfach nur in die Liegestühle unseres Hostels in Wanaka und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Den Donnerstag beginnen wir mit einem Pfannkuchenfrühstück im Kai Whaka Pai Café an Wanakas Uferpromenade. Mmh, lecker!

Hunger, Hunger, Hunger...

ArrowtownIm 1860 gegründeten Arrowtown haben wir zunächst einmal gar kein Auge für die Überbleibsel der chinesischen Siedlung oder seine aus der Pionierzeit erhaltenen Holzhäuser. Der TüV für mein Auto läuft nämlich bald ab und heute wollen wir uns die neue Plakette holen. Da ich von Autos und Motoren keine Ahnung habe, will ich nicht einfach irgendeine Werkstatt aufsuchen, sondern lieber zu einer der nationalen Prüfstationen gehen. Ausgerechnet heute verfolgen noch viele andere Autobesitzer die gleiche Idee und die Autos drängeln sich regelrecht von beiden Seiten in die Überprüfungswerkstatt. Minuten verwandeln sich in Stunden und je länger wir warten, desto nervöser werden wir. Als unser Auto endlich an der Reihe ist, können wir gar nicht zum untersuchenden Mechaniker hinschauen und mein Herz setzt kurz aus, als er mir erklärt, dass mein Auto durchgefallen ist! Rost hat sich wohl durch das Auspuffrohr gefressen und nun sind da drei Löcher, die dort nicht hingehören.

Hoffentlich finden sie nichts!
Glücklicherweise befinden sich in der gleichen Straße ein paar Autowerkstätten und die erste, in die wir reinfahren, hat sogar Zeit und kann die Lecks heute noch reparieren. Wieder einmal müssen wir uns in Geduld üben, ich kann mich gar nicht auf mein mitgebrachtes Buch konzentrieren. Als das Rohr geflickt ist, kehren wir schnell zur Teststation zurück und dieses Mal können wir den neuen Aufkleber in Empfang nehmen. Puh, bin ich froh, dass ich das nicht alleine durchstehen musste.

Jaaaa, hab' die neue Plakette.Zurück in der Goldgräbergemeinde Arrowtown schlendern wir ein wenig durch die Stadt und
kucken uns die chinesischen Siedlung an. Zu Zeiten des Goldfiebers versuchten nämlich auch viele chinesische Schürfer ihr Glück hier.

Hier haben einmal die chinesischen Goldgräber gewohnt.
Unterwegs nach QueenstownAm nächsten Tag steht Queenstown auf unserem Urlaubsplan. 1862 fanden hier zwei Glücksritter Gold am Ufer des Shotover Flusses und setzen damit einen Goldrausch in Gang. Schnell schoss eine Siedlung empor, welche die neuseeländische Regierung sogar als „fit for a queen – für eine Königin angemessen“ empfand und die junge Stadt musste sich um ihren Namen keine Sorgen mehr machen.

Queenstown
Nachdem wir mehr schlecht als recht einen Parkplatz in der Innenstadt ergattert haben, bringen wir erst einmal mein Päckchen mit vielen Büchern und einer Backform für Brownies, die ich mit nach Hause nehmen möchte, zur Post. Stefan hat sich zwar einen funkelnagelneuen Reiserucksack mit großem Volumen und vielen Extrataschen zugelegt, aber da er beim Packen etwas über die Stränge geschlagen und mehr hinein gestopft hat als meine drei angewiesenen T-Shirts, ist jetzt kein Platz mehr für meine Sachen. Ich kann das ja verstehen, mir ging es vor einem halben Jahr trotz guter Vorsätze ebenso. Seit meiner Ankunft in Neuseelands haben sich meine Besitztümer auch noch wie von magischer Hand vermehrt, so dass mein Reiserucksack schon aus allen Nähten platzt und ich glatt noch einen zweiten mit Zeugs und Büchern füllen könnte. Also stehen wir jetzt am Postschalter und geben mein fünf Kilo schweres Päckchen auf, was mich schlappe 100 Dollar kostet, aber Übergepäck würde mein Geldbeutel bestimmt noch viel mehr rupfen. Oh je, wenn Stefan wieder zurückfliegt, brauche ich auf jeden Fall einen Job!

Anschließend bahnen wir uns einen Weg durch die überfüllten Straßen und, wider Erwarten, gefällt mir Queenstown mit seiner Lage am See Wakatipu und seinen niedlichen Häusern ganz gut! Am Nachmittag fahren wir nach Glenorchy, welches schon für manche Filme und Milka-Werbespots als Kulisse erhalten musste.

Glenorchy liegt auch am See.

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