Donnerstag, 26. November 2009

Die Ostküste: Dunedin & Oamaru


Wie der gälische Namen schon verrät, wurde Dunedin 1848 von schottischen Einwanderern gegründet und die Stadt glänzt mit seinen schottischen Wurzeln. Das Bahnhofsgebäude und die Otago Universität, die älteste des Landes, stechen aus der Vielzahl von eleganten viktorianisches Steinhäusern besonders hervor. Als wir am 25. November gegen Mittag in dieser schottischen Hochburg ankommen, werden wir sogar mit schottischen Wetterverhältnissen begrüßt: der Himmel ist mit dicken, grauen Wolken überzogen und ein kräftiger Wind sorgt für Gänsehaut. So bummeln wir nur ein wenig durch die Innenstadt, bevor wir zu unserem Hostel, welches bei Port Chalmers liegt, aufbrechen. Abends legen wir uns, in der Hoffnung einen Blick auf die hier nistenden Pinguine zu erhaschen, am Strand auf die Lauer, doch wir sind, glaub' ich, etwas zu spät dran.

Das Bahnhofsgebäude von außen...

...und von innen

Hier hätte ich auch gern studiert - die Otago Universität

St. Paul's Cathedral

Ein echter Geheimtip: das Billy Browns Hostel



Abends am Strand.


Die Otago Peninsula

Dunedin bezeichnet sich selber nicht nur gern als das "Edinburgh des Südens", sondern bildet auch das Tor zur Otago Peninsula. Mit den hier ansässigen Albatrossen, Zwergpinguinen, Pelzrobben und Seelöwen bringt die Otago Halbinsel die Augen von Tierliebhabern regelmäßig zum Funkeln. Bevor wir unsere Reise in den Norden fortsetzen, besuchen wir das Schloss Larnach, Neuseelands einziges Schloss, welches mit seinem imposanten Turm stolz über die Halbinsel residiert. Der Bankier William Larnach ließ das pompöse Herrenhaus 1871 für seine Frau erbauen, doch sie starb leider einige Jahre später. Nachdem auch seine zweite Frau verstarb, seiner dritten Frau eine Affäre mit seinem Stiefsohn nachgesagt wurde und er sein ganzes Vermögen durch einen Bankencrash verlor, beschloss der leidgeprüfte Larnach seinem Leben ein Ende zu setzen und erschoss sich im Parlament mit seiner Pistole. Tragisch, tragisch. Dass die Öffentlichkeit das Schloss heutzutage besuchen kann, ist der Familie Barker zu verdanken, welche den heruntergekommenen Landsitz 1967 erwarb und ihn liebevoll wieder herrichtete.

Das Larnach Schloss



Im Schlossgarten sind die bekannten Figuren aus Lewis Carrolls Klassiker "Alice im Wunderland" versteckt und nachdem wir vergebens die gestreifte Katze gesucht haben, schwingen wir uns wieder hinters Lenkrad und brausen die Autobahn entlang. Zwischen Dunedin und Christchurch befindet sich das Städtchen Oamaru, in dem wir zwei Nächte bleiben wollen. Dreißig Kilometer vor Oamaru ziehen etwa fünfzig Steinkugeln, die Mouraki Boulders, jeden Tag zahlreiche Schaulustige, uns eingeschlossen, an.

Die Grinsekatze aus Alice im Wunderland, die wir nur mit Hilfe eines Parkwächters finden konnten.

Blick vom Schlossturm

Die Moeraki Boulders

Oamaru

Oamaru ist vor allem für seine kleinen Pinguine bekannt. Dabei fährt es mit seiner für Neuseeland aus der Rolle fallenden Architektur und seinen farbenprächtigen Gärten noch andere schwere Geschütze auf. Im 19. Jahrhundert scheffelte die Stadt mit der Verschiffung von Kühlfleisch ordentlich Geld, was sie, unter anderem, in stilvolle Gebäude aus Kalkstein umsetzte. Heute beherbergen die kunstvoll verzierten Bauten schicke Boutiquen, edle Galerien, reizende Kunsthandwerksgeschäfte und versteckte Krimskramsläden.








In Oamaru können einem gleich zwei Pinguinarten über dem Weg laufen. Die sehr scheuen Gelbaugenpinguine nisten am "buschigen" Strand im Süden der Stadt und kehren am späten Nachmittag zu ihren Nestern zurück. Ihre blauen Verwandten haben sich dagegen ausgerechnet einen alten Steinbruch am Hafen als Wohnplatz ausgesucht. Mithilfe von Naturschützern wurde 1992 eine Einrichtung zum Schutz der Pinguinenkolonie ins Leben gerufen, das alte Hafengelände von Müll befreit und mit Büschen, Mutterboden und Nistkästen pinguinfreundlich hergerichtet. Mit Erfolg, die Zahl der Kolonie konnte wesentlich aufgepäppelt werden, so dass heutzutage auf dem Gelände inzwischen über 250 Paare ihre Kleinen aufziehen. Als wir am Abend vor dem Besucherzentrum auf die Tiere im blauen Frack warten, erspäht Stefan plötzlich ein bekanntes Gesicht aus seiner Schulzeit und nicht nur das, sein alter Schulkamerad übernachtet mit seinem Kumpel sogar im gleichen Hostel. Die Welt ist ein Dorf!

Vorsicht Pinguine!

Die seltenen und scheuen Gelbaugenpinguine


Oamarus Hafen, das Zuhause der Zwergpinguine

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