Sonntag, 2. August 2009

Auf nach Napier


Laut Kathryn, der Besitzerin der Stables Lodge Jugendherberge, benötigt man mit dem Auto ungefähr fünf Stunden von Auckland bis nach Napier, und ich soll auf jeden Fall die Stadt Hamilton vermeiden. Meine größte Sorge ist jedoch, erst einmal Aucklands Autobahnen-Gewirr heil zu überstehen und mich nicht hoffnungslos im Straßendschungel Neuseelands größter Stadt zu verfahren. Natürlich kann ich nicht losfahren, ohne mich von Ron und Terry zu verabschieden. Ron hat sogar schon neue Mieter gefunden und reißt bereits die alten Teppiche raus. Und Terry ist mir in den drei Monaten richtig ans Herz gewachsen. Am liebsten würde ich sie einfach einpacken und mitnehmen. Sie war eine richtige Schmusekatze und hat mich immer mit ihren großen Kulleraugen angekuckt und herzzerreißend miaut (wenn sie Hunger hatte). Mit Vorliebe hat sie sich zudem auf meinem Bett breit gemacht, so dass ich aufpassen musste, nachts nicht herauszufallen. Hach, sie fehlt mir jetzt schon ganz furchtbar!

Wer kann denn dieser niedlichen Katze widerstehen?

Auf der Fahrt hat alles gut geklappt! Habe statt fünf Stunden zwar über sechs gebraucht und als ich endlich in Napier ankomme, ist es schon dunkel, aber ich habe, was am wichtigstens ist, Aucklands Autobahnen unbeschadet überstanden und mich unterwegs nur zweimal ganz kurz verfahren. Das erste Mal bin ich statt rechts geradeaus gefahren und wäre beinah in Coromandel gelandet. Nein, natürlich ist mir mein Fehler gleich aufgefallen, aber meine erste Pause fand in einem kleinen Café auf der Coromandel Halbinsel statt und ich kann jetzt sagen, dass ich schon einmal dort gewesen bin. Das zweite Mal bin ich in Matamata im einzigen Kreisverkehr eine Ausfahrt zu früh abgebogen, Neuseelands Autobahnen tendieren nämlich dazu, durch und nicht um die Stadt herum zu führen. In Taupo lege ich eine weitere Pause ein, bevor mich das letzte Autobahnstück anschließend durch die Berge führt - sehr schöne Aussichten - aber als sich mein kleines, altes Auto immer langsamer die kurvigen Hügel hochquält, die Dämmerung einsetzt, mein Tank immer leerer wird und ich an keiner Tankstelle vorbeikomme, wird mir schon ein wenig mulmig. Puh, es fällt mir schon ein kleiner Stein vom Herzen, als ich die Küste sehen kann und Napier erreiche.

Napiers Marine Parade in der Abenddämmerung

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