Freitag, 28. August 2009

Napiers Botanischer Garten


Man kann ganz gut viel Zeit mit Nichtstun und Faulsein vertrödeln. Was anderes haben wir in den vergangenen Tagen auch nicht gemacht, nur lange geschlafen, gemütlich gefrühstückt, ausgiebig gelesen, zum Strand spaziert, durch die Geschäfte geschlendert, nette Cafés besucht und auf der Veranda gelegen. Eben das Nichtstun gefröhnt :). Zwischendurch haben Heather und ich auch mal gearbeitet, aber zur Zeit ist einfach nicht viel los und die Zahl der Gäste hält sich in Grenzen. Ja, so läßt es sich ganz gut leben.


Da wir Napiers Innenstadt inzwischen schon auswendig kennen, wollen wir heute Napiers botanischen Garten erkunden. Weil wir mittlerweile zu Faulpelzen mutiert sind und keine Lust haben, hinzulaufen, schnappen wir uns mein Auto, wobei Heather und Sebastian jede Gelegenheit nutzen, sich über meine Fahrkünste lustig zu machen. Beim Einparken befürchtet Sebastian, dass ich den Vorwärtsgang mit dem Rückwärtsgang verwechsele und das Auto in den Teich des botanischen Gartens befördere. Ich sollte mir neue Hostelfreunde suchen!


Nachdem sich die britische Krone im Laufe der 1850er Jahre das Land unter den Nagel gerissen hatte, wurde der spätere Premierminister Neuseelands, Alfred Domett, nach Napier entsandt, um die Bebauungspläne für die Stadt zu erarbeiten. In seinem Bericht schlug er vor, 7,3 Hektar des Landes für Gärten und 1,8 Hektar für einen Friedhof zu reservieren. Die Stadtplaner hielten sich an seine Empfehlungen und beauftragten zwei tatkräftige Männer, Burness und Burton, mit der Errichtung eines Gartens. Mithilfe der Gefängnisinsassen und wenig Geld verwandelten sie ein ödes Grundstück in einen botanischen Park. Viele Bewohner Napiers stifteten Bäume und erfreuten sich an dem Garten. Nach der Großen Depression und dem Zweiten Weltkrieg war jedoch kein Geld für die Instandhaltung übrig und der Garten verwahrloste mehr und mehr. 1961 wurden ein Ententeich und ein Vogelhaus für Wellensittiche angelegt, um den Park wieder zu mehr Beliebtheit zu verhelfen.


Der Garten ist ganz hübsch! Da auch im neuseeländischen Winter die Sonne kräftig in Napier scheint, blühen Blumen das ganze Jahr über und auch die einheimischen Bäume verlieren ihre Blätter nicht. Als Sebastian den sich nebenan befindenen Friedhof entdeckt, ist er ganz aus dem Häuschen und erst einmal für eine halbe Ewigkeit verschwunden, weil die Grabsteine es ihm angetan haben und er viele Fotos von ihnen knippsen muss.

Sebastian auf der Suche nach fotogenen Grabsteinen

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