Montag, 3. August 2009

Willkommen im Stables Lodge Backpacker


Zur Zeit beschäftigt das Hostel Kate und Daniel, die beide an der Rezeption arbeiten; Ming, welche dafür sorgt, dass das Haus schön sauber bleibt; sowie Heather und meine Wenigkeit, die Neuankömmlinge sozusagen, die Daniel und Kate in einer Woche ablösen werden, wenn die beiden weiterziehen. Und beaufsichtig werden wir alle von Nicole, der Managerin. Natürlich darf auch die hosteleigene Katze nicht fehlen: die immer hungrige Quizzit wohnt hier bereits seit der Gründung des Hostels vor 14 Jahren und gehört praktisch mit zum Inventar.


Ansonsten beherbergt das Hostel zur Zeit Sebastian, mit dem ich mir neben Heather und Ming ein Viererzimmer teile; Neele, welche auf einer Kiwiplantage arbeitet; Christiane, die eigentlich in Wien studiert; und einen dreisten Asiaten, der seinen Laptop erst einmal mit zahlreichen Filmen vollpackt und innerhalb weniger Tage bereits über 80 Prozent des monatlichen Internetvolumens verbratet. Was moderne Internettechnologien betrifft, hinkt Neuseeland nämlich ziemlich hinterher. Aus mir unerfindlichen Gründen ist die neuseeländische Telekom nicht in der Lage, sehr zum Leidwesen internetverwöhnter Europäer, das Land mit einem unbegrenzten Internetzugang zu versorgen. Wer grenzenlos surfen möchte, muss entweder wahnsinnig viel Geld dafür hinblättern oder sich eben mit einem monatlichen Downloadvolumen von 40 GB bzw. 60 GB zufrieden geben. Deswegen wurden auch schon "You Tube" und diverse Filmdownloadprogramme im Computer für die Gäste gesperrt, da sonst das verfügbare Internetvolumen im Nu aufgebraucht ist. Doch jetzt war ein echter Profi, der Filme von seinem Heimcomputer auf seinen Laptop zog, am Werk und wir müssen uns wohl für den Rest des Monats einschränken, bevor das Internet ganz den Geist aufgibt und ständig abstürzt. Mist!

Bevor wir den beiden Profis in den nächsten Tagen für ein paar Stunden auf Schritt und Tritt folgen und ihnen bei der Arbeit über die Schulter schauen, dürfen wir am Montag erst einmal blau machen! Heather und ich nutzen den Tag, um mal wieder nach Arbeit zu suchen, und klappern Napiers Cafés, Geschäfte, Fastfoodläden und Supermärkte ab. Natürlich ohne Erfolg, im Winter ist in Napier sowieso nicht viel los und die Rezession tut ihr Übriges. Vor einem Jahr soll es noch ganz anders ausgesehen haben, aber es hätte ja keiner ahnen können, dass es mit der Wirtschaft so bergab gehen würde. Egal, irgendwann wird sich das Blatt schon wieder wenden. Zu meinem Schrecken muss ich jedoch feststellen, dass Napiers Bibliothek Geld für einen Mitgliedsausweis verlangt und auch noch 28 Dollar für gerade mal drei Monate haben will! Als ich den unverschämten Preis sehe, beschließe ich, Napiers Bibliothek zu boykottieren und mich einfach durch das Bücherregal des Hostels zu lesen.

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